IRONMAN Austria 2016



IRONMAN Bericht von Kurti ...
Die Vorbereitung für meinen „ERSTEN“ IRONMAN begann mit 01.11.2015 und ich war richtig motiviert, und auch voll bei der Sache dabei. Über den Winter hinweg lag der Schwerpunkt beim Schwimmen und Laufen, und um sich an das Training zu gewonnen. Mit Anfang März kam dann das Radfahren dazu und das Trainingspensum pro Woche wurde nun von ca. 8 Stunden auf 10 Stunden angehoben. Das Schwimmtraining wurde natürlich nicht außer Acht gelassen. Im April und im Mai waren dann die Intensivsten und anstrengendsten Trainingseinheiten mit ca. 15-16 Wochenstunden im Schnitt dabei. Wir hatten eine super Gemeinschaft und so wurden die Einheiten immer mit viel Spaß absolviert. Ich kann nur die Sagen die Vorbereitung mit ca. 130km Schwimmen, 3500 km Radfahren und 1000 km Laufen verlief perfekt, ich war nie krank, hatte keine Verletzungen und so könnte der Renntag kommen.

Der Renntag begann mit dem Frühstück um 04:00. Ich war die gesamten Tage überraschender Weise kaum nervös, und in der Früh auch noch recht locker. Um 05:00 Uhr ging es dann nochmal in die Wechselzone um das Rad aufzupumpen und die Verpflegung unterzubringen. Es galt sich die Wechselzone nochmal einzuprägen, um im Wettkampf genau zu wissen wo man hin muss. Nun ging es Richtung Strandbad und man merkte schon, dass ich ein bisschen ruhiger und angespannter wurde, aber ich dachte mir den Wettkampf einfach nur genießen und auf den Körper hören.

Um ca. 07:02 Uhr war dann der Start für uns 3 in den wunderschönen Wörthersee und ich fand recht schnell meinen gewohnten Rhythmus. Durch den Rolling Start war auch keine große Drängerei und es lief sehr gut bis zur zweiten Wendeboje. Durch die aufgehende Sonne im Osten war beim Schwimmen fast keine Orientierung möglich. So schwamm ich den Bulk nach und dieser ein bisschen zu weit nach Links und es kostete ein bisschen an Zeit. Die erste Belohnung im Rennen war dann der Lendkanal, es war schon überwältigend die Leute aus dem Wasser zu sehen und zu hören wie sie einen zujubelten. Nach 1:15:30 stieg ich fast gleichzeitig mit Udo aus dem Wasser und wechselte zufrieden und ganz locker auf Rad.

Die Radstrecke führte von Klagenfurt über die Süduferstrecke nach Velden, von Velden über Rosegg nach Faak am See, dann übers Rosental zurück nach Velden und über den Rupertiberg nach Ludmannsburg, Köttmansdorf wieder zurück nach Klagenfurt. Diese Runde galt 2-mal zu umfahren. Ich fühlte mich am Rad wirklich sensationell, hatte super Beine und musste mich in der ersten Runde zurücknehmen, um meine Körner für die zweite Runde und fürs Laufen aufzusparen. Beim Anstieg zum Faaker See kam dann Wolfi an mich rann, mein Wettkampfplan war es nun mit ihm so lange wie möglich mitzufahren. Dieser Plan ging super auf, und so führen wir die Runde gemeinsam mit einer Zeit von 2:35 zu Ende. Am Anfang der zweiten Runde galt es sich bei der Selbstversorger Station zu versorgen, und so ging es gemeinsein auf die zweite Runde. Wolfi nahm sich eine Pinkelpause und ich fuhr so alleine die zweite Runde, obwohl ich mehrmals nach hinten geschaut hatte, wo er denn bleibt. Auf der zweiten Runde muss man noch sagen, hatte es ca. 1 ½ Stunden geregnet und ich hab da beim den Kurven und Abfahrten das Tempo sehr stark rausgenommen um sicher zum zweiten Wechsel zu kommen. So stieg ich dann sensationell mit einem breiten Grinsen und einer Radzeit von 5:23:30 vom Rad was einen Schnitt von 33,5 km/h bedeutete.

Ich ging also nach 6:45 auf die Laufstrecke und fühlte mich locker und super drauf. Ich lief dann auch mit meiner geplanten Pace von 5:25 pro Kilometer den Marathon an. Die Stimmung nach der Wechselzone und durch den Europapark Richtung Krumpendorf war genial, die Leute klatschen, jubeln, schreien, ... Alles lief bis zu Kilometer 7 optimal, nur dann kam ein Einbruch. Der Magen machte sich bemerkbar und so entschloss ich mich das Tempo rauszunehmen und meine Ernährung von Gels auf Melonen, Orangen und Cola umzustellen. Dies klappe super und nach Kilometer 14 waren die Magenschmerzen wieder weg. Leider war nun die Pace auch nimmer da. So lief ich mit 6:20 – 6:45 von Labe zu Labe und es war immer nur ein Ziel zwischen den Labestationen nicht zu gehen. Nach dem Halbmarathon ist das Laufen wie in Trance verlaufen, man setzt sich einen Tunnelblick auf, bekommt von außen fast nichts mehr mit, man versucht nur irgendwie von Labe zu Labe zu kommen, um dort immer das gleiche Ritual abzuhalten. Wasser über den Kopf, Wasser trinken, Iso trinken, Melonen essen, … Innerlich wusste ich irgendwie es kann fast nix mehr passieren, obwohl ich schon müde war, die Beine taten weh, aber nach 4:37 kam der Zieleinlauf.

Das ist schon ein Highlight für jeden Triathleten in den Zielkanal beim Ironman einzulaufen. Es ist schon ein wahnsinniges Gefühl, ein Ziel geschafft zu haben, das nicht so einfach zu beschreiben ist. Es schreien, jubeln, brüllen Menschen auf dich ein und du sagst zu dir „YES you are an IRONMAN“, einfach Wahnsinn und in einer Zeit von 11:26:18 ein Traum.

Zum Schluss möchte ich mich noch bei allen Bedanken die mich über die letzten neun Monate begleitet haben, aber speziell bei Wolfi und Udo für das gemeinsame Training und an alle Anfeuerer vor Ort. Danke!