IRONMAN Austria 2016



IRONMAN 2016 - Der nahezu perfekte Tag ...
Vor genau einem Jahr wurde mir von Udo und Kurti folgende Frage gestellt:

Möchtest nicht mit uns den IRONMAN 2016 machen?

Bin mir heute nicht mehr sicher, ob es überhaupt eine Frage war …
Nach kurzer Überlegungsphase bzw. Rücksprache mit der Familie war der Entschluss relativ schnell gefasst. Ab diesem Zeitpunkt war das Kribbeln, die Vorfreude und Anspannung auf das Abenteuer IRONMAN wieder da.

Meine Vorstellung mit dem gezielten Training im Jänner zu beginnen, wurde von den beiden schon im November ins Reich des Wunschdenkens verabschiedet – Trainingsstart November!!!

 
Also auf los geht’s los. Das Training verlief in den darauffolgenden Monaten, mit einer wirklich kleinen Ausnahme, in geregelten Bahnen. Einzig die Anzahl der verbrauchten Jocker sollte überdacht werden.
Ende März gab’s schon die erste Bewährungsprobe – den Wolfsberg Halbmarathon.
Weiter ging’s im Programm mit den ersten längeren Radeinheiten, den Halbmarathon in St. Veit und den ersten Koppeltrainings. Im Mai war dann die erste richtige Standortbestimmung – die Halbdistanz am Röcksee.
Aufgrund der vielversprechenden Zeiten stand dem weiteren Training nichts im Wege und die langen Einheiten konnten kommen. Trotz der Situation, dass uns der Wettergott nicht wirklich gut gesonnen war, konnten die letzten Wochen planmäßig absolviert werden.
Und dann war sie da - die Rennwoche …
DO 14:00 Treffpunkt zum Registrieren. Anschließend etwas in der IRON-City umhergeschlendert und ein bißchen eingekauft. Und da ist es wieder, dieses mit nichts zu vergleichende Gefühl eines bevorstehenden IRONMAN.
SA 10:00 Wettkampfbesprechung, anschließend ein kurzes Abschlusstraining. Danach noch einmal Spaghetti, um 14:00 zu den IRONKIDS unseren Nachwuchs anfeuern. Als letztes stand noch das Einchecken am Programm.
SO 26.06. 4:00 Recht gut geschlafen. Bin überrascht, dass ich nicht mehr aufgeregt bin. Kommt wahrscheinlich noch …
04:15: Versuche beim Frühstück so viel wie möglich in mich reinzukriegen, ist allerdings um 4 Uhr morgens nicht ganz einfach. Anschließend nochmals die Säcke für die Wechselzone kontrollieren und alles rein ins Auto.
05:10: Abfahrt Richtung Wörthersee. Bei Minimundus Stau, Stress macht sich breit. Ich steige aus und gehe zu Fuß in die Wechselzone. Dort bestückte ich das Rad, pumpe es auf und kontrolliere nochmal alles. Anschließend werden noch die beiden Säcke mit den letzten Utensilien versehen, der Weg aus der Wechselzone eingeprägt und dann raus und weiter Richtung Strandbad.
06:20: Nun macht sich doch etwas Aufregung breit. Noch die letzten Bedürfnisse erledigt, Neo angezogen, von den Liebsten verabschiedet und ab zum Start.
Es ist so weit, ich stehe wieder am Start eines IRONMAN’s
07:02: Ich hechte ins Wasser und schwimme los. Schon nach den ersten Metern macht sich der Rolling Start bemerkbar, wesentlich mehr Platz. Eine einzige Berührung führte zu einem kurzfristigen Krampf, welchen ich allerdings relativ schnell wieder draußen hatte. Auf der restlichen Schwimmstrecke keinerlei Probleme.
08:20: Raus aus dem Wasser, auf der Seite steht Wolfi und informierte mich über meinen Rückstand – ca. 3min auf Udo und Kurti. Habe mit größeren Rückstand gerechnet und laufe voll motiviert weiter Richtung Wechselzone.
08:26: Bin Richtung Velden unterwegs und merke, dass ich flott vorankommen. Nach ca. 35km taucht Kurti vor mir auf. Den Rest der Runde bewältigten wir gemeinsam – natürlich regelkonform. Nach ca.2:35 waren die ersten 90km erledigt. Aufgrund der ersten, recht flotten Runde, wollte ich die Zweite etwas behutsamer angehen. Nach einer kleinen Zwangspause verlor ich Kurti aus den Augen und konnte ihn bis zur Wechselzone auch nicht mehr einholen. Nach 5:23 war das Radfahren Geschichte.
13:49: Das Wechseln verlief ohne Probleme, und schon laufe ich Richtung Lend. Nach ca. 1,5km bringt mich Wolfi auf Stand - Kurti ca. 2min und Udo ca. 14min. vor mir – BOAH!!! Das beim Laufen aufzuholen wird nicht einfach. Nach ca. 6km war er wieder da, der Kurti. Nach weiteren 4km kam die verhängnisvolle Stelle 2013 in Krumpendorf – Gott sei Dank der Magen hält. Versuche weiter das Tempo hoch zu halten. Wolfi hält mich über Udos Vorsprung auf dem Laufenden und ich komme näher. Bei KM 22 ist es soweit, ich habe Udo eingeholt. Nach ca. 32km bekomme ich nur mehr Cola runter da der Magen doch etwas zu rebellieren beginnt. Für die letzten 10km sollte es aber kein allzu großes Problem mehr sein. Noch die letzten Info’s von Wolfi - wenn ich das Tempo halten kann geht sich eine Zeit unter 10:30 aus. Und wieder kommt er näher, dieser legendäre Zielkanal. Mit Andrea abgeklatscht und anschließend in den Zielkanal abgebogen und nur genossen. Tausende Leute klatschen und wieder ist es da dieses unbeschreiblich und mit nichts zu vergleichende Gefühl es geschafft zu haben. Nun stehe ich wieder an der Finish Line um diese legendären Worte zu hören:
YOU ARE AN IRONMAN

DANKE an alle die mich in dieser Zeit, egal ob beim Training oder an der Strecke, unterstützhaben. DANKE auch an Udo und Kurti für die vielen gemeinsamen Trainingsstunden und natürlich auch für diese eine Frage im Juli 2015 ...